Jeden ersten Freitagabend des Monats treffen wir uns ab 19:00 Uhr in unserem
Gründungs-Restaurant Chrump zum gemütlichen Zusammensein.
Ort: Restaurant Chrump
Wangenstrasse 59
3383 Röthenbach bei Herzogenbuchsee / BE
Telefon 062 961 14 04
Alle GT-Freunde sind herzlich willkommen ob mit oder ohne GT, eine Anmeldung
Ist nicht notwendig. Wir freuen uns auf Dich!
Von Stephan A. Dudek
RÜSSELSHEIM - Käfer. Ente. E-Type. 911. Pagode. Autoliebhaber schnalzen längst vor Begeisterung mit der Zunge und fügen hinzu: GT. Ja, auch ein Opel gehört in diese Reihe automobiler Ikonen. Und in diesem Jahr gibt es sogar etwas zu feiern: Der GT wird 50.
Dabei macht der Jubilar keineswegs einen angegrauten Eindruck. Immer noch besticht sein pfeilspitz zulaufendes Coke-Bottle-Design durch Rasanz und Modernität. Wahren Fans bereiten jedoch eher Details strahlende Augen – etwa ein charakteristischer Tankdeckel in Stopfenform, auf dem eine dünne Chromscheibe thront, die – zur Seite gedreht – einen Schließzylinder freilegt.
Von solchen Einzigartigkeiten, die ein Auto zum Kultobjekt machen, verfügt der GT mehr als nur eine. Die charakteristische Beule auf der Motorhaube, um dem Vergaser Platz zu verschaffen. (K)ein Kofferraum hinter den beiden Sitzen, wo eine Klappe das Reserverad verbirgt. Und natürlich ein etwas ungelenk wirkender, schwarzer Stab hinter dem Schalthebel: Mit ihm werden die „Schlafaugen“ über zwei Bowdenzüge auf- und zugeklappt.
Auto als Jungbrunnen für Biedermänner
Dazu kommen eine Modell- und Verwertungsgeschichte, die sich spannender entwickelte als es die doch eher simple Technik dieses Autos versprach. Zwischen 1968 und 1973 wurden genau 103 463 Exemplare des Sportwagens gebaut, knapp drei Viertel davon verkaufte Opel nach Nordamerika. Eigentlich umspannt die kurvenreiche Karosserie ein Gefährt, dessen Fahrgestell und Motor dem Kadett entliehen war. Entsprechend betulich waren die Fahrleistungen. Der in den meisten Exemplaren verbaute 90-PS-Motor brauchte 11,5 Sekunden, bis die 100-Stundenkilometer-Marke erreicht wurde, und brachte das Wägelchen nach Werksangaben gerade mal auf Tempo 185.
Andererseits: Ein GT 1900 war schon für 11.877 Mark zu haben. Das war auch für den agilen Mittfünfziger mit Familienanschluss aufzubringen, der sich noch einmal jung fühlen wollte. Und so kam es zu der paradoxen Situation, dass vornehmlich Biedermänner in dem Wägelchen saßen, das eigentlich für Brandstifter gemacht war. Denn – und das ist, was beim GT mehr zählt als bei jedem anderen Auto – die optische Horizontalrakete erlebte in ihrer Produktionszeit Mondlandung, Häuserkampf und LSD-Rausch gleichermaßen. Die Libertinage der ausgehenden sechziger Jahre manifestierte sich im doppeldeutigen Jahrhundert-Slogan „Nur Fliegen ist schöner“ ebenso wie in einer höchst selbstbewussten Opel-Werbestrategie: „Diesen Wagen würde jeder bauen. Wenn er könnte.“
Der Rest ist Automobilgeschichte
Dabei sollte es den GT gar nicht geben. Erhard Schnell und seine Mitarbeiter im Advanced Design hatte die Experimentalstudie unter der Bezeichnung „Projekt 1484“ als Alleingang unter größter Geheimhaltung entwickelt. Als sie dann bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 1965 in Frankfurt gezeigt werden sollte, waren erst einmal ahnungslose Vorgesetzte zu überzeugen. In dem 2017 erschienenen Buch „GT//Love“ von Jens Cooper und Harald Hamprecht erzählt es der heute in Geinsheim lebende Schnell so: „Uns ist dann ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, als die hohen Herren spontan applaudiert haben. Allen voran der Technische Direktor Hans Mersheimer und Verkaufsleiter Bob Lutz, der Geburtshelfer des GTs.“ Der Rest ist Automobilgeschichte. Bei der IAA wiederholte sich der Applaus, diesmal vom fachkundigen Publikum. Die Zustimmung war so groß, dass der GT drei Jahre später in Produktion ging.
An all das will „Opel Classic“ in diesem Jahr erinnern. Uwe Mertin, Chef der Oldtimerwerkstatt, hat sich das Klassikertreffen in Rüsselsheim als eine von fünf Hauptbühnen ausgesucht. Bei der Großveranstaltung am 24. Juni wird die Wiese neben den Opelvillen allein für dieses Modell reserviert bleiben. Es werden 150 bis 200 Fahrzeuge erwartet. „Opel Classic“ ergänzt dieses rollende Museum mit der IAA-Studie von 1965 und mindestens einem der beiden Weltrekord-Fahrzeuge – wahlweise von einem Elektro- oder Dieselmotor angetrieben. Mertin erwartet, dass auch viele ehemalige Opel-Werksangehörige, die einst an diesem Auto gearbeitet haben, vorbeikommen und sich das bunte Bild aus vielen GTs nicht entgehen lassen. Immerhin war der Wagen in fast 20 verschiedenen Farben erhältlich.
Was gibt‘s noch? Schon Anfang Mai nehmen Werksfahrzeuge an der Oldtimer-Rallye „Bodensee Klassik“ teil, gleichzeitig organisiert der kalifornische GT-Enthusiast Gil Wesson eine große USA-Tour. Über Pfingsten lädt der Europäische GT-Dachverband nach Seeheim-Jugenheim zu einem Treffen mit 200 GTs ein. Und im September unternimmt die gleiche Organisation eine viertägige Grand Tour, die für das Fahrzeug bedeutsame Stätten ansteuert – unter anderem das Weingut von Schloss Westerhaus bei Ingelheim, wo heute mit Ivonne Gräfin von Schönburg-Glauchau eine Enkelin von Firmengründer Adam Opel lebt.
ECHO
gesehen auf AUTO360.de
Wer kann daher diese Entwicklung der vergangenen Jahre besser dokumentieren und den nachfolgenden Generationen zum Verständnis anbieten als der DEUVET? Aus Anlass des 40. Geburtstags wurden viele Verantwortliche und Zeitzeugen motiviert, sich an einem Buch zu beteiligen, das jetzt in unserem Verlag erschienen ist.
Sein Titel: „Jetzt fahr‘ erst mal…“
Die Geschichte der deutschen Oldtimer-Szene.
Josef Müller, Präsident des Mantaclubs Innerschweiz, mit seinem Liebhaberstück. | Bild: Boris Bürgisser (Emmenbrücke, 7. März 2017)
Aktueller Bericht in der Luzerner Zeitung
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Geneva Motor Show / Pressekonferenz
Geneva Motor Show / umfassendes Presse-Dossier